Auf den Anfang kommt es an!
Frühkindliche Bildung legt den Grundstein für das Gelingen des weiteren Bildungswegs. Erzieherinnen und Erzieher in KiTas oder Tagespflegeeltern geben jeden Tag alles, damit Kinder ideale Startbedingungen haben. Wie können sie diesem Auftrag nachkommen, wenn Fachkräfte fehlen und Unsicherheit in den Einrichtungen herrscht, wie es in Zukunft weitergeht?
Auf Einladung des CDU-Gemeindeverbands Waldbronn und der Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin kam die Sprecherin für frühkindliche Bildung der CDU-Landtagsfraktion, Christiane Staab, nach Waldbronn, um gemeinsam mit Fachkräften über das Thema zu debattieren. Dieses Angebot wurde erfreulicherweise sehr gut angenommen.
Staab ist selbst vierfache Mutter und war lange Zeit Mitglied im Landeselternbeirat.
Als Bürgermeisterin der Gemeinde Walldorf hat sich die Juristin selbst mit KiTa-Bedarfsplanung und Personalfragen rund um das Thema Kinderbetreuung auseinandergesetzt.
In ihrem Eingangs-Impuls ging Staab auf die derzeitige Lage ein. Die CDU in Baden-Württemberg habe schon einige Schritte initiiert, um die Ausbildungszahlen bei Erzieherinnen und Erziehern zu erhöhen. Durch die Praxisintegrierte Ausbildung gelinge es besser, Fachpersonal gezielt auszubilden. Ebenso werbe man weiter für dieses spannendes Berufsfeld.
Dennoch gebe es noch einige Hürden, die sie gerne beseitigt hätte, so Staab. Der Quereinstieg durch Umschulung sei schwierig. Zu starre Altersgrenzen verhinderten beispielsweise, dass sich ältere Interessenten noch zur Erzieherin ausbilden lassen können. Auch Studiengänge mit Nummerus Clausus verhinderten, das akademische Fachkräfte auch im Grundschulbereich pädagogische Berufe ergreifen. Hier könne die Politik die Rahmenbedingungen noch weiter verbessern, betonte Staab.
Genauso müsse man das volle bereits vorhandene Fachkräftepotential nutzen. Dazu zähle laut Staab vor allem, dass pädagogische Fachkräfte auch am Kind arbeiten. In der Debatte bemängelten die anwesenden Erzieherinnen und Erzieher überbordende Dokumentationspflichten. Genau wie der allgemeine Verwaltungsaufwand seien diese in der Vergangenheit immer weiter ausgeweitet worden. Dem stimmen Neumann-Martin und Staab zu. Es brauche einen Kahlschlag, so die beiden Abgeordneten! Auch wenn das in der Praxis schwieriger sei als in der Theorie, müsse es das gemeinsame Ziel aller politischen Akteure sein.
Unter den Nägeln brannte den anwesenden Fachkräften auch die Förderung von Kindern. Auch wenn sich in den Einrichtungen Fehlentwicklungen zeigten, ließen sich diese ohne Unterstützung des Elternhauses nicht in Angriff nehmen. Oftmals scheitere gezielte Förderung daran. In Ihrer früheren beruflichen Tätigkeit habe sie oft mit Kindern aus schwierigen Verhältnissen zu tun gehabt, betonte Christine Neumann-Martin. Die Schere zwischen dem, was Kinder können sollten und dem, was sie können, geht bei immer mehr Kindern auseinander. Gerade in den Bereichen soziale Fähigkeiten und Sprachentwicklung machen sich Defizite verheerend bemerkbar. Die Politik dürfe nicht alles vorzuschreiben, betont Christiane Staab. Aber Kindern, die Hilfe benötigen, machte sie abschließende deutlich, frühzeitig gezielt zu helfen, müsse der Anspruch aller Verantwortlichen sein!
Roland Bächlein dankte als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands Waldbronn Christiane Staab für ihr Kommen und die gute Diskussion sowie der evangelischen Kirchengemeinde für das Überlassen des Veranstaltungsraums. Stellvertretend für den gesamten Vorstand des Gemeindeverbands nutzte er die schöne Gelegenheit um Dr. Jürgen Kußmann als verdientem CDU-Vorstandsmitglied nachträglich zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren!