Alea iacta est - „Die Würfel sind gefallen“

Ob dieser Ausruf von Julius Caesar im Jahre 49 v. Chr. die Situation nach der Abstimmung im Gemeinderat richtig trifft, bleibt jedem selbst überlassen. Er trifft aber sicherlich die Stimmung in allen Fraktionen, die spürbar war, als es darum ging, mit dieser erneuten Abstimmung eine endgültige Entscheidung zum Standort des neuen Feuerwehrhauses zu treffen.

Die Diskussion um die Zukunft der Waldbronner Feuerwehr dauert nun schon einige Jahre an. In vielen Grundsatzfragen gab es dazu in der Vergangenheit mehrfach einstimmige Beschlüsse.
Keine Einigkeit gab es in einem Punkt, dem Standort des neuen Feuerwehrhauses.

Dazu war zwar 2021 mit großer Mehrheit ein Beschluss zum Standort beim Freibad gefasst worden, der dann aber durch den Bürgerentscheid hinfällig wurde. Dieser Standort war bekanntermaßen der Favorit der CDU-Fraktion. Es sei nur erwähnt, dass der Standort „Freibad“ mit einem Abdeckungsbereich von 99% der Wohnbebauung in dem aktuellen IBG-Gutachten am besten bewertet wurde. Und das war beim Bürgerentscheid damals kein Entscheidungskriterium und wurde von der Feuerwehrleitung leider auch nicht vorgetragen.

Die jetzige Initiative von Bürgermeister Stalf und die Bereitschaft aller Fraktionen, die Standortentscheidung zwischen den zwei noch zur Auswahl stehenden Standorten „Rothenbuckel“ und „Fleckenhöhe“ zu fällen, haben wir ausdrücklich begrüßt. Dies auch, damit die dringend notwendigen weiteren Planungsschritte für das neue Feuerwehrhaus angegangen werden können.

Fraktionsvorsitzender Roland Bächlein hat bei der Abgabe einer Stellungnahme vor der Abstimmung erklärt, dass die Entscheidung, egal wie sie ausfällt, bei der weiteren Planung dann auch von uns mitgetragen wird.

So haben wir abgestimmt:

• Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat sich mehrheitlich für den Bau des gemeinsamen Feuerwehrhauses am Standort „Rothenbuckel“ ausgesprochen.
• Den Standort „Fleckenhöhe“ haben wir in der anschließenden Abstimmung mehrheitlich abgelehnt.
• Unser Fraktionskollege Alexander Kraft, ein aktiver Feuerwehrmann, konnte sich diesem Votum nicht anschließen, was von uns respektiert wurde. Für ihn waren insbesondere die feuerwehrtaktischen Gesichtspunkte, wie die geringere Personalverfügbarkeit und die längeren Hilfsfristen beim Standort „Rothenbuckel“, für seine Ablehnung entscheidend. Er bezog sich dabei auf die aktuell vorgelegte Untersuchung des Büros IGB vom 31.10.2022. Außerdem wurde von ihm der Anfahrtsweg der Einsatzkräfte aus Etzenrot und Reichenbach über die Einmündung Stuttgarter Str./ L 609, als nicht optimal und unfallriskant eingeschätzt.

Unserer Gründe dafür:

• Der Standort „Fleckenhöhe“ ist aus städteplanerischer Sicht, auch mit dem Blick in die Zukunft, falsch. Die Fleckenhöhe ist eine der wenigen verbliebenen ortsnahen Freiflächen mit einem für unsere Bevölkerung sehr hohen Naherholungswert. 
• Die Teilerschließung für ein Feuerwehrhaus führt zwangsläufig zu weiteren Erschließungsüberlegungen. Grundstücksspekulationen sind zu erwarten.
• Die feuerwehrtaktischen Überlegungen, wie Personalverfügbarkeit oder Abdeckungsbereiche, sind rechnerisch ermittelt. Die tatsächlichen Einsatzsituationen werden davon abweichen.
• Die Nähe zum Rück II mit seiner demnächst sehr hohen Anwohnerdichte halten wir für sehr bedenklich. 

Ihre CDU-Gemeinderatsfraktion
Roland Bächlein, Hildegard Schottmüller, Alexander Kraft, Thomas Kunz, Joachim Lauterbach